Abwässer aus Industrie- oder Gewerbebetrieben sind oft nicht pH-neutral. Bevor sie in das Kanalnetz eingeleitet werden dürfen, müssen sie daher neutralisiert werden. Der pH-Wert des eingeleiteten Abwassers muss z.B. zwischen 6,5 und 9 liegen, also im Bereich des pH-Werts von Rohwasser.
Basen und Säuren haben eine ätzende Wirkung und können dadurch die Mikrobiologie der Kläranlagen schädigen. In der biologischen Stufe der Kläranlage werden die organischen Stoffe im Abwasser von Mikroorganismen abgebaut, die sehr empfindlich auf Schwankungen des pH-Werts reagieren.
Definition Neutralisationsanlage
Unter einer Neutralisation wird in der Chemie die Reaktion einer Säure mit einer Base verstanden. Dabei heben sich die Wirkungen beider Substanzen gegenseitig auf, und es entsteht eine neutrale Flüssigkeit nahe einem pH-Wert von 7, der dem von Wasser entspricht. Eine bestimmte Menge einer Säure kann mit einer entsprechenden Menge einer Base neutralisiert werden – oder umgekehrt. In der Praxis werden mesit Salzsäure, CO2, Schwefelsäure und Natronlauge dazu verwendet.